Oshury – 02 - 25: Schlangen!

Oshury – 02 - 25: Schlangen!
Aeskulap – heilige Schlange der Göttin Spilla

Oshury - Session 02-25

Panisch floh die Gruppe aus dem Trollwald, nachdem sie Nachts am Ei der Spilla von der Totenschlange angegriffen wurde.

Große Teile Skaeghs waren vom Tsunami in Mitleidenschaft gezogen worden. Häuser abgedeckt und Hütten eingestürzt. Der Bootsanleger samt der meisten Fischerboote zerstört. Und auch die Gaeleth-Gänger beklagten Verluste.

Dwinbar half beim Wiederaufbau. Dusya rekrutierte, unterstützt durch Hesters Trank der Gefügigkeit, einen Trupp Zarengeschenke, die sie an die Meistbietenden zum Wiederaufbau zur Verfügung stellte. Nathanael erkundigte sich nach dem Fundort für Aeskulapnattern und anderen (Gift)schlangen, mit dem Ziel sie zu fangen und zu züchten. Drei Stunden unterhalb von Burg Zarengeschenk (alias Eidechsenturm) soll es am Sonnenstrand große Exemplare dieser seltenen Schlangen geben. Außerdem findet man weitere Giftschlangen im aufgelassenen Steinbruch und im alten Amphitheater wenige Stunden von Skaegh entfernt. Nathanael holte sich sogar Rat von dem professionellen Schlangendompteur Jullto Obrasch ein, der in seiner Heimat zu den besten Schlangenfängern gehört hatte, bevor es ihn nach Oshury verschlug.

Dwinbar ließ das Erlebnis mit der Totenschlange keine Ruhe. Vor allem aber beunruhigte ihn die Verwandlung und das Verhalten Nathanaels. Er suchte Rat bei jungen Priesterin der Morrigú, Dreyma O'Cahill. Sie wies ihn auf die Erwartung Morrigús hin, die er nicht erfüllt hatte: Sich dem Schwarzen Troll entgegen zu stellen, ihn zu vernichten oder selbst dabei den Tod zu finden. Die Totenschlange müsse ebenfalls zerstört werden, da sie das Leben verbraucht, dass ihr nicht zustehe. Dwinbar schien entschlossen, sein Versäumnis nachzuholen.

Dusya überlegte derweil, wie sie ein Geschäft mit dem “heilsamen” Gift der Schlangen angehen könnte. Und sie besuchte den Schrein der Ygtras im Innenhof der Bastille. Zwar war die Zahl der Anhänger der Gleißenden deutlich geschrumpft seit ihre Streiter vertrieben worden waren, doch immer noch traf sich ein Grüppchen ihrer Anhänger unter dem Zeichen der splitternden Scheiben von Sonne und Mond.

Nathanael verfolgte noch ein weiteres Ziel: Er machte sich mittels Magie fünf Zarengeschenke gefügig, die er der Totenschlange zum Fraß vorwerfen wollte. Als Einlösung seines Versprechens, “bis die Blätter sich Rot färben, mindestens zwei Opfer zu ihr zu bringen”. Unter dem falschen Vorwand, sie sollten für ihn verborgene Schätze aus dem Wald transportieren, führte er den Trupp zu Spillas Ei.

Doch dann lief alles anders als geplant. Als er die fünf bei Einbruch der Nacht auf die Insel geführt hatte, wo sie wie auf dem Präsentierteller unwissend auf die Schlange warteten, öffnete sich das Ei und ließ drei der fünf ins Innere. Selbst das Ei betretend, sah Nathanael eine weiße Aeskulapnatter auf dem Altar, davor kniend die drei Zarengeschenke. Die Schlange sprach zu ihm mit der Stimme Spillas: Sie werde es nicht zulassen, dass die drei Unschuldigen, “mit reiner Seele” von der Totenschlange verschlungen werden würden. Die üble Macht von Spilla-Gal, der sich auch Morwe verschieben hatte, ist ein Teil von ihr und kann nicht ausgelöscht werden. Aber sie darf auch nicht die Oberhand gewinnen. Morwe, die sich der Kraft Spillas bediente, um ihre eigene Macht zu mehren, solle Nathanael nicht als Vorbild dienen. Die Entscheidung aber, was mit den zwei vor dem Ei zu geschehen habe, läge in Nathanaels Hand.

Nathanael trat vor das Ei und fragte die beiden Zarengeschenke nach ihren Sünden. Der Jüngere gestand den Sündenfall: Er hatte einem Verhungernden nichts von seinem Brot abgegeben. Der Ältere rang länger mit seinem Geständnis: Er hatte seine Eltern bestohlen und die Schuld auf seinen Bruder geschoben, der daraufhin verstoßen wurde.

Nathanael stellte sich vor die Sünder als die Totenschlange ihr Haupt aus dem See erhob. Sie zischte und geiferte, Säure tropfte von ihrem Leib auf ihn herab, als er ihr klarmachte, dass diese zwei nicht ihre Beute werden würden. Sie tobte und kämpfte gegen seinen Willen an. Dann ließ sie von ihnen ab und stürzte sich auf das Ei der Spilla, um es im Ganzen zu verschlingen. Die Kraft Spillas rang mit der ihrer dämonischen Schwester Spilla-Gal und wohl auch mit der Morwes. Immer weiter stülpte sich das Schlangenmaul über das Ei. Doch dann begann sie zu würgen und sich in Krämpfen hin und her zu werfen. Teile ihres untoten Leibs spritzen in alle Richtungen. Schuppen prasselten zu Boden. In einem Schwall von Säure und Verwesung zerfiel der Schlangenleib über dem Ei. Spilla hatte ihre Schwester niedergerungen. Für den Moment kehrte Stille am See ein.