Oshury – 02 - 30: Die Fledermaus kommt im Dunklen raus
In dieser Sitzung hätten wir fast Grolak aufgrund einer Gelegenheitserkundung verloren.
Caius, Nathanael und Grolak brachen zusammen mit Affrufi zu den Ta-Bokosh Goblins auf. Grolak möchte dort seine Tochter Sula sicher unterbringen. Außerdem erhofft er sich Rat von diesem weisen Stamm.
Währenddessen brach Peogyd in Richtung Blenghor auf um dort dem Hetmann einen Besuch abzustatten, in dessen Gefolgschaft er treten könnte. Außerdem will er nach einem Asja-Geweihten Ausschau halten, der die Statue der Asja-Gal und eventuell auch den Dornhalsreif unschädlich machen kann. In der Zwischenzeit denkt der Große Zarmimbam mit Jasmine in Claifen darüber nach, wie man ein Dock und eine Straße nach Skaegh errichten könnte.
Die Gruppe reiste über die Kucktir Ebene in Richtung der Ta-Bokosh Siedlung, deren Feuer Caius in klaren Nächten von der Turmspitze aus wahrgenommen hatte. Eigentlich sollten sie das Lager der Goblins innerhalb eines Tages erreichen können.
Doch die Rast bei einigen Findlingen sollte ihre Pläne ordentlich durcheinander werfen. Caius und Grolak fanden bei einem Routinegang zwischen den Felsen eine halb verschüttete Treppe, die hinab in eine Höhle führte. Die Gruppe beschloss, diese zu erkunden. Grolak und Caius gingen voran, gefolgt von Nathanael und Affrufi. Am Ende der Treppe blockierte ein Haufen aus Erde und Laub den Weg, bis auf eine Schneise, die irgendetwas mit seinen Klauen gebahnt hatte. Grolak ging allein weiter, da er als einziger mit seinen Augen die Dunkelheit durchdringen konnte, ohne mit einer Fackel auf sich aufmerksam zu machen.
Caius bleib beim Haufen zurück und hörte nur noch, wie sich der Goblin den Weg tiefer hinein in die Höhle bahnte. Ein lautes Knirschen verriet ihn aber als er auf einen morschen Knochen trat. Plötzlich leuchteten rote Augen über ihm an der Höhlendecke auf. Im gleichen Augenblick stürzte sich eine befellte Kreatur mit Flügeln, einer Mischung aus Fledermaus und Bär ähnlich, auf ihn herab. Sie traf den überraschten Goblin am Hals; ätzendes Gift tropfte von seinen Fängen in die Wunde. Die Wucht des Aufpralls holte ihn von den Beinen, die Kreatur über ihm.
Ein heftiger Kampf mit dem kuhgroßen Wesen entbrannte. Es ging so schnell, dass Caius kaum mitbekam, was passierte. Die Kreatur biss sich in Grolaks Bein fest und zerrte ihn kraftvoll nach hinten in die Höhle. Nathanael gab von hinten einen Schuss ab, traf dabei aber den unglücklichen Caius in den Rücken. Dann verschwand die Kreatur mit ihrer Grolak-Beute im Dunkeln.
Nathanael setzte ihr nach. Als das Licht von Caius Fackel die Kreatur wieder fand, schleuderte er ein magisches Geschoss nach ihr. Er traf so gut, dass sie schmerzerfüllt aufheulte und von ihrer Beute abließ. Das nutzen die anderen und schleiften Grolak nach draußen.
Es bleib ihnen nur wenig Zeit, um den heftig blutenden Goblin zu verbinden. Caius zögerte nicht lange und schnürte das Bein mit einem Tuch ab. Die Stabilisierung gelang und Grolak kam noch einmal davon. Die Verletzungen werden ihn für acht Wochen ans Bett fesseln.
Nathanael, Caius und Affrufi beschlossen, die verletzte Kreatur weiter zu bekämpfen. Sie leiteten Rauch in die Höhle und zwangen das bedrängte Tier zur Flucht nach vorn. Doch sie hatten nicht mit der gewaltigen Wucht gerechnet, mit der diese aus der Höhle fuhr und sich in die Luft erhob. Ihre Angriffe gingen fehl, die Kreatur breitete ihre mächtigen Schwingen auf und schraubte sich in den nachmittäglichen Sommerhimmel. Schnell gewann sie an Höhe und war bald schon verschwunden.
Die Erkundung der Höhle brachte einen Gang zum Vorschein, verschlossen durch eine massive Steinwand. Nathanael untersuchte die Glyphe, die in den Stein geschnitten und mit Granit ausgefüllt war. Er erkannte darin eine Zauberzeichen der Granitkönigin. Doch sein Wissen reichte nicht aus, um den Zauber zu brechen. Was auch immer dahinter lag, die Erkundung würde auf ein anderes Mal warten müssen.
Die Gruppe dehnte ihre Lagerzeit weiter aus, um eine Trage für den Transport des invaliden Grolak zu bauen. Danach brachten sie noch so viel Weg zwischen sich und das Lager der riesigen Fledermaus wie möglich. Nach einer ruhigen Nacht ging es weiter Richtung Lager der Ta-Bokosh.
Es waren die Goblins dieses Stammes, die sie fanden, lange bevor die Gruppe das Lager erblickt hatten. Nach kurzem Austausch mit Grolak, der immer wieder zwischen Wachen und fieberhaften Träumen hin und her fiel, geleiteten sie die Ankömmlinge zum Lager. An einem großen See gelegen, hatten die Ta-bokosh ganze Bäume im See verankert - manche trieben auf dem Wasser, anderen vertikal im Schlick steckend. Die ausgehöhlten Bäume dienten ihnen als Behausung. Seile und Brücken verbanden die Siedlung und mehrere Boote waren auf dem Wasser unterwegs. Am Ufer wurden Netze repariert, Fische getrocknet und ein großes Feuer unterhalten. Eine schwimmende Brücke führte hinüber zur Siedlung. Dorthin wurden die Besucher gebracht - wohl um dem Schamanen Tekmaneh, dessen Namen Grolak genannt hatte, oder Häuptling Shetbax vorgeführt zu werden. Neugierige Goblinhände griffen nach ihren Kleidern und kneiften sie in die Backen. Nathanael erwiderte das gleichermaßen und kam so mit rotgeschwollenen Backen am Baumhaus ihres Ziels an.