Dead Capital – Session 23: Hochwasser

Dead Capital – Session 23: Hochwasser
Anhaltender Regen lässt Kanäle und Moor über die Ufer treten

Wir stiegen direkt in die Entsatzkämpfe um die Ironguard Motte ein. Das Heer der Truppen aus dem Osten, geführt von Lady Isalda Gawain, wurde von den Kräften des Grafen McLoughlin verstärkt. Gemeinsam gelang es ihnen schließlich den Feind zurückzuschlagen. Die Ironguard Motte ist wieder frei.

Mit der Geburt des "Geschenks der Cailleach" wurde das ganze Herzogtum von Umwälzungen erfasst. Frauen setzten in Scharen ihre Männer vor die Tür. In Heany nutzten sie die Gunst der Stunde und gründeten drei Frauenkommunen. Überall im Land wurde die Macht des Patriarchats abgeworfen. Die Herzogin von Ironguard erklärte ihren Mann und ihren Sohn in deren Abwesenheit für abgesetzt und zu personae non gratae. Ihr innerster Kreis von Leibwachen wurden durch Frauen ersetzt und der Oberbefehlshaber der örtlichen Truppen, der ihr noch bei der Freisetzung der Motte treu gedient hatte, aus seinem Amt entlassen.

Derweil wurde das Nahrungsmittelproblem in Heany immer drückender. Würde die durch Flüchtlinge angeschwollene Einwohnerzahl so bleiben, wären in vier Wochen alle Reserven aufgebraucht. Gleichzeitig stieg das Wasser des Moores und der Bäche durch den Dauerregen rasant an. Arvor, Scrat und Alexandros beschlossen, nach Kräften Heany zu helfen. Alexandros sprach sich mit einigen Händlern und Fuhrknechten unter den Flüchtlingen ab, um eine Karawane zusammen zu stellen. Arvor und Scrat sprachen mit Flensgar Mott, dem Verwalter der Ironguards in Heany. Schließlich vertraute er ihnen 8000 Goldstücke an, um sie zur Herzogin in die Motte zu bringen und zu erfragen, ob das Gold in Teilen für den Ankauf von Nahrung in der Freistadt Flessgar verwendet werden kann. Dort, so hatten sie in Erfahrung gebracht, konnte noch Getreide, wenn auch zu horrenden Preisen, erstanden werden.

Arvor und Scrat nutzten ihren Einfluss in Vindonnuskirche und Armenhaus, um 240 der Flüchtlinge davon zu überzeugen, mit ihnen anderswo ihr Glück zu versuchen. Das brachte einige Entlastung für Heany. So zogen sie schließlich mit 16 Bewaffneten, 8 Fuhrwerken und den Wagen der Flüchtlinge los Richtung Ironguard Motte. Für den ansonsten zwei Tage dauernden Weg veranschlagten sie vier, da man im großen Tross und bei den aufgeweichten Straße wesentlich langsamer voran kam.

In der Motte angekommen, wurden die drei am späteren Abend zur Audienz vorgelassen. Eine sichtlich übermüdete Herzogin, deren beiden Töchter zur Rechten und Linken des Throns sich kaum mehr aufrecht halten konnten, sprach ihnen ihren Dank und weiteres Vertrauen aus. Sie erhielten die Erlaubnis, die vollen 8000 Goldstücke mit nach Flessgar zu nehmen, um dort Korn zu kaufen. Einzige Auflage war es, bei ihrer Rückreise die ältere Tochter der Herzogin, Chalain, mit nach Heany zu nehmen, dort den Verwalter Mott seines Amtes zu entheben und Chalain als neue Verwalterin einzusetzen. Dieser Machtwechsel sollte durch die Begleitung einiger Leibgardistinnen untermauert werden. Arvor, Scrat und Alexandros ließen sich darauf ein.

Dann ging es weiter nach Flessgar, nachdem nur zwanzig Flüchtlinge sich dazu entschieden hatten, in der Motte zu bleiben. Nach weiteren sechs Tagen kam der Reisezug dann in der freien Handelsstadt Flessgar an. Obwohl auf dem Gebiet des Herzogtums gelegen, hatte Flessgar in den letzten Jahren stark an Macht gewonnen und beanspruchte viele Rechte für sich. Das Wort der Herzogin zählt dort nicht viel. Stattdessen lenken zehn gewählte Stadträte die Geschicke der Stadt, von denen man sagt, dass sie allesamt Verehrer des Vindonnus seien.

In Flessgar schlugen die drei den Schritt zum Tempel des Vindonnus auf dem Hauptplatz ein. Im Inneren des von mannshohen Fackeln erleuchteten Gebäudes wurden sie zur Vorsteherin des Tempels, der heiligen Flamme des Vindonnus, vorgelassen. Diese erteilte ihnen die Erlaubnis, die üblen Artefakte des Orkus, Generalshelm und Widderkopf, der ewigen Flamme zu überantworten, die als gewaltige Feuersäule den hinteren Bereich des Tempels hell erleuchtete. Eine sengende Hitze ging von ihr aus und Arvor, der sich ihr entschlossen näherte, verlor dabei fast das Bewusstsein. Gerade so konnte er Helm und Widderkopf noch zu Boden fallen und in den Feuerstrom hinab rollen lassen. Halb ohnmächtig sah er noch den mitleidig-süffisanten Blick der Priesterin, bevor ihn Scrat nach draußen schleppte.