Oshury – 02 - 15: Auf dem Bernsteinfest

Oshury – 02 - 15: Auf dem Bernsteinfest
Einer der Bernsteine die beim Fest in Skaegh an die Liebsten verschenkt we

Nathanael, Peogyd, Grolak und Dwinbar ließen es sich auf dem Bernsteinfest gut gehen. Die Tage zuvor verbrachten sie mit Recherchen, Training und süßem Nichtstun.

Peogyd wurde im Langhaus von Hetmann Laer Utras aufgesucht. Er kam als offizieller Gesandter des Skalden-Fürsten Bjul Gudleifsson von Blenghor nach Skaegh, um dem Fest beizuwohnen. Lear möchte Peogyd gerne seinem Herrn vorstellen und als dessen Ritter anempfehlen. Beide eint der Glaube an den Kriegsgott Kamulos. Außerdem soll er es für nicht gut geheißen haben, dass Lufran, die Fackel der Ygtras ausgerechnet nach Blenghor kam. Dort hat er sich wohl mit einem anderen Hetmann zusammen getan, was Laer ein Dorn im Auge ist.

Nathanael fand in der Hebamme Gwyll McFruhn eine glühende Anhängerin der Göttin Spilla. Sie erzählt ihm von der Verbundenheit der Steinernen Königin Morwe zur steinwangigen Göttin der Nacht, der Reinheit und des Giftes, deren Zeichen ein poliertes, weißes Steinei ist. Gwyll stellt ihm in Aussicht, weitere Geheimnisse der Göttin mit ihm zu teilen, wenn er sie zum steinernen Ei bringt. Zwei weitere Gläubige, die Skaegherin Zula Geister und das Zarengeschenk Ruckwat Gar, hätten ebenfalls Interesse, sie auf dieser Pilgerreise zu begleiten.

Die Gruppe erfuhr auch, dass Schreiner-Gesellin Dreyma O'Boland und Zarengeschenk Hiff Lundo sich bereits Tempelvorsteher Rhudan angeschlossen  hatten und zum Aengus Tempel voraus reisten. Sie wollten nicht länger warten, erzählte ihnen Fia, die Akolytin des Tempels.

Der Magier stattete auch seiner guten Bekannten Sirath Gilmore, Matriarchin des gleichnamigen Gestüts und jetzt Teilhaberin von Al'Nagi & Gilmore einen Besuch ab. Zusammen mit ihrem Geschäftspartner Austin Nollaig, den Nathanael von seinem Auftritt beim abendlichen Kartenspiel der Händler von Skaegh her kannte, bezog sie schöne Quartiere in der Bastille. Von dort aus leitet der neue Handelskontor seine Geschäfte und ist schon tief in den Bernsteinhandel eingestiegen. Enorm gestiegene Preise vor dem Bernsteinfest, auf dem viele als Zeichen der Verehrung verschenkt werden, brachten ihnen bereits gute Gewinne ein.

Nathanael war froh, dass er schon etwas früher einen Bernstein erworben hatte, den er am Fest Serfina zukommen ließ.

Grolak hat eine geeignete Amme für die kleine Sula gefunden: Beth O´Kane, eine junge Skaegherin, wird nicht nur in Skaegh auf das Goblinbaby aufpassen, sondern sie gegen Gold auch auf Reisen begleiten.

Dann begann das lange herbeigesehnte Fest. So ausgelassen hatten sie die Skaegher noch nie erlebt! Seit die Sonne über den Wiesen im Osten aufging, wurde in Skaegh gefeiert. Überall waren Tische und Bänke aufgebaut. Zwischen den Häusern und Schafstellen tanzten die Menschen zur Musik von Spielleuten, die teils von weither angereist waren. Der sonst wenig schmuckreiche Marktplatz war mit Blumen, Girlanden und Lampignons zu einem Festplatz herausgeputzt worden. Überall bot man ihnen Honigkuchen mit organge-gelben kandierten Früchten an - Bernsteinkuchen genannt. Und immer wieder sahen sie, wie Verliebte - frisch oder schon seit Jahrzehnten - sich die echten Steine schenkten. Manchmal heimlich im Schutze eines Schafstalls, manchmal vor den Augen der ganzen Familie samt Kindern und Enkelkindern. Starker Gaeleth-Kaffee sorgte dafür, dass keiner müde wurde. Erst mit den Sonnenstrahlen des nächsten Tages sollte das rauschende Fest ein Ende finden.

Grolak, Nathanael und Peogyd warfen sich ebenfalls hinein in den Festtrubel. Nathanael erhielt den Brief eines/r Verehrer/s/in. In zurückhaltender Verehrung wohl formuliert und lediglich mit L. unterschrieben. Daraufhin verbrachte er das halbe Fest damit, Dorfvorsteher Iosaph McFilib auszumachen, um ihn nach L. zu fragen. Als er diesen schließlich fand, ließ er zwar durchblicken, dass er sich vorstellen könne, wer das sei, aber er hielt die Information zurück, da es der verehrenden Person ja augenscheinlich wichtig sei, nicht erkannt zu werden. Iosaph versprach aber, dieser einen Brief von Nathanael zu überbringen.

Grolak traf in Feierlaune auf die Gaeleth-Gänger. Es wurde viel gelacht, gesungen und getrunken und aus einer Bierlaune heraus Grolak kurzerhand zum neuen Präsidenten der Gilder ernannt. Auf ihren Schultern trugen sie den Frischgekrönten stolz durchs Dorf. Bereits am nächsten Morgen würde er über seine Rechte und Pflichten informiert werden. Der vorherige Präsident, oder auch Gildenoberhaupt genannt, wurde, so sagen es ein Teil der Gerüchte, von seinem eigenen Schwein gefressen. Und Grolak bekommt selbstverständlich ein eigenes Gaeleth-Schwein, mit dem er sich der Suche nach den kostbaren Bohnen anschließen kann. Da er bald schon weiteren Reise würde aufbrechen müssen, setzte Grolak Savannah Morrison als seine Stellvertreterin ein. Als Ziel gab er die Durchsetzung von Preiserhöhungen beim Al'Nagi Konsortium an seine neuen Zunftbrüder und -schwestern aus.

Peogyd machte derweilen eine ganz andere Erfahrung: Inmitten der Feiernden zog ihn ein besonders anmutiges Tänzerpaar in seinen Bann. Ihre Bewegungen waren graziler und fließender als die der anderen. Mal schienen sie sich zu betören, mal einen Wettstreit auszutragen. Da erkannte er die Eine, Schwarzhaarige: Ciannait Uí Siat, die Priesterin der Sjrrda, die als die schillernde Fürstin, Göttin der Lust, Täuschung und Alchemie verehrt wird und deren Zeichen der Spiegel ist. Ciannait trug einen honiggelben Sari. Siberne Ringe tanzten um ihre bloßen Knöchel. Ihr schwarzes Haar war mit Golddraht durchwoben und hochgesteckt. Das dunkelblonde Haar ihrer Tanzpartnerin war von einem hellblauen Seidenschal umwickelt. Ein türkisfarbener Schleier verbarg ihr Gesicht. Doch diese Augen! Obwohl sie nur hin und wieder zwischen Haar und Schleier hervorblitzten, trafen sie Peogyd dennoch ins Mark. Da war Seraye! Mitten unter den Dörflern. Peogyd trug seinen Leuten auf, sie im Auge zu behalten während er hastig nach den anderen suchte.

Doch keinen der beiden konnte er finden und so kehrte er zu seinen Leuten zurück Die beiden Tänzerinnen waren mittlerweile weiter gezogen. Seine Leute brachten Peogyd zum Gasthaus "Sonnenfleck", in dem die beiden auf einem Tisch zum Gefallen aller Gäste tanzten. Da ließ sich Peogyd nicht lumpen und sprang kurzerhand selbst auf den Tisch. Er ließ sich auf den Takt der Musik un die rhythischen Bewegungen der Tänzerinnen ein und machte selbst eine ziemlich gute Figur dabei. Als sich die beiden erschöpft auf Stühle fallen ließen, sprach Peogyd sie an.  Er ging mit beiden auf ein Zimmer, um etwas abseits vom Lärm sprechen zu können. Siraye ist in der Stadt, um ihre Ciannait wiederzusehen. Sie hält sich inkognito hier auf, um ihre Anwesenheit und ihre Verbindung zu den Grauen Reißzähnen geheim zu halten. Siraye wollte ohnehin die Gruppe aufsuchen - nach dem Bernsteinfest. Sie machten ein Treffen mit allen für den nächsten Tag aus.

Die Gruppe traf sich am nächsten Tag, manche noch mit üblem Kater, wie abgemacht mit Siraye. Sie erzählte ihnen kryptisch von ihrer Zeit der vormals bösen Siraye, mit der sie die letzte Zeit im Smaragdwald verbracht hat. Sie nennt sie ab jetzt Siraye-Na, die Schwester der Siraye, bis sich diese einen neuen Namen gewählt hat. Gemeinsam versuchen sie, das Tor zur Welt der Elfen für immer zu verschließen. Doch das braucht Zeit und Ressourcen.

Eine Warnung hat ihr die Schwester noch mit auf den Weg gebeben: Sie fiel damals unter den Bann Asja-Gals als sie sich mit deren Statue im Gewölbe unter Burg Zarengeschenk beschäftigte. Solang diese Statue nicht zerstört ist, kann die dämonische Zwillingsgöttin der Asja Besitz von etwaigen Betrachtern erlangen.

Genau das passierte zwischenzeitlich mit Ithil in der Burg. Von ihrer Macht überwältigt, beugte der Elf sein Knie vor der Statue. Jetzt ist er ihr Werkzeug.

Davon wissen die Charaktere allerdings noch nichts (allenfalls eine Ahnung beschleicht Grolak, der eine lose Verbindung zum Dornenhalsreif hat). Bevor sie in Richtung Aengus Tempel aufbrachen, suchten sie noch nach einer heilkräftigen Unterstützung, um in Akkla etwas gegen die Seuche unternehmen zu können. Ciannait Uí Siat, die schon länger damit haderte, den Menschen dort nicht zur Hilfe geeilt zu sein, schloss sich kurzerhand der Gruppe an.