Oshury – Session 0: Im Krebsgang vorwärts

Oshury – Session 0: Im Krebsgang vorwärts

Unsere Kampagne startete mit sechs Verbannten, die das Schicksal (und der Konflikt mit der zaristischen Maschinerie) an die Küste des Landes der Steinernen Königinnen spülte:

  • Seraphina von Wacholderstein, Fighter
  • Þeogyð Þórsteinnson (Peogyd), Knight (squire)
  • Hadrian, Ranger
  • Nathanael, Magic-User
  • Bailidh Kelby, Druid
  • Peredur von Myn, Cleric of Doanh

Nach schnellem Abschluss der Charaktererschaffung und dem Klären einiger essentieller Fragen (u. a. Abstimmung zu den Themen, die wir im Spiel nicht sehen wollen) legten wir noch die Verbrechen fest, derer die Charaktere bezichtigt wurden und die zu ihrer Verbannung nach Oshury führten. Anschließend würfelten wir die Starterpakete aus und warfen noch einen Blick auf die speziellen Interessen, die den Tausch von Gold in XP ermöglichen. Dann stimmten wir uns mit folgendem auf das Setting ein:

Skaegh, 12ter Tag des Monats Laith

Ihr seid vor zwei Tagen in Skaegh, einem Dorf oberhalb der westlichen Steilküste Oshurys gelegen, angekommen. Mit euch erreichten zehn weitere Verbannte auf dem dritten Schiff, dass in diesem Jahr hier anlandete, diesen Ort der Hoffnung.

Man kann keine hundert Meter gehen ohne auf eines der Schafe zu treffen, die den meisten Skaeghern ein mageres Auskommen sichern.
Andere Bewohner fahren mit kleinen Booten früh morgens zum Fischfang aus, um sich bereits gegen Mittag in ihrer Zunftkneipe, "Zur schnarchenden Krake", zu treffen. Wieder andere, und das ist eine Besonderheit der Gegend, sind mit speziell ausgebildeten Suchschweinen am Strand unterwegs auf der Suche nach den Früchten einer Algenart, die nur hier vorkommen soll. Einige von euch haben Gaeleth, das stimulierende Heißgetränk, das aus den Früchten gebraut wird und sich im Zarenreich wachsender Beliebtheit erfreut, bereits zu schätzen gelernt.
Zuletzt ist Skaegh ein Umschlagort für Pelze und Leder aus den angrenzenden Wäldern. Eine Strecke toter Hasen mit seidig glänzendem Fell hängt direkt neben der Notbehausung, in der ihr untergekommen seid.
Tatsächlich platzt das Dorf aus allen Nähten, da innerhalb weniger Monate nun schon das vierte Schiff hier anlegte und eine Mischung aus Siedlern, Händlern und Verbannten nach Skaegh schwemmte. "Zarengeschenk" nennt man hier Leute wie euch.

Die Präsenz der zaristischen Okkupation ist nicht zu übersehen, scheint das tägliche Leben der Skaegher aber nicht allzu sehr einzuschränken. Der "Hof der Ygtras", das neuste einer Reihe von Gebäuden, dient als Tempel der Gleißenden und gleichzeitig als Station der Militärpräsenz. Ihr durftet auch gleich am ersten Tag eurer Ankunft eine flammende Ansprache von Lufran, dem höchsten Geweihten der Ygtras vor Ort, über euch ergehen lassen. Darin war von Bewährung und Möglichkeiten die Rede, von der Befreiung von der eigenen Unterjochung durch die Vergehen der Vergangenheit und dem Abschütteln falscher und überkommener Moralvorstellungen. Das Ganze hatte eine gewisse Logik, doch wenig praktische Anwendbarkeit.

Ganz anders die wenigen Worte, die der Dorfälteste und gewählte Vorsteher Iosaph McFilib an euch richtete. Ein freundliches "Willkommen!", eine kurze Einweisung in das Zusammenleben in Skaegh, und die Erwartung, dass ihr euch nützlich macht und zum Gedeihen des Dorfes beitragt war schnell und in einfachen Worten an euch und die anderen Neuangekommenen mitgeteilt.

Klar ist, ihr werdet nicht lange in der Notunterkunft bleiben können (und wollen). Zum Glück hat eine/r von euch unter den Dörflern etwas aufgeschnappt, was euch zu etwas Gold und damit einer besseren Bleibe verhelfen könnte ...

Nach diesem Einstieg hatten wir noch Zeit für ein erstes, kurzes Abenteuer. Es führte die sechsköpfige Truppe zusammen mit ihrem ortskundigen Führer Jaxon an den Strand. Dort hatte der Gaeleth-Gänger zusammen mit seinem Schwein ein vielversprechendes Strandgut entdeckt. Es gehörte zu einem Handelsschiff, das vor zwei Wochen vor Skaeghs Küste gesunken war. Jaxon führte die Gruppe für einen Anteil der zu erwartenden Beute zur Höhle, in der er das Treibgut gefunden hatte. Allein wollte er sich auf das Wagnis nicht einlassen, da eine Kolonie Eiszangenkrebse, inklusive riesigem Muttertier, die Höhle bewachte.

Tatsächlich empfing eine Delegation der Krebse die hoffnungsvollen Abenteurer vor der Höhle. Zwei der Kreaturen konnten davon überzeugt werden, ihrer Anführerin Bericht zu erstatten, während ein vorwitziger Krebs durch den kräftigen Hellebardenstoß Seraphinas sein Ende fand. Am Höhleneingang nahm der Druide Bailidh erneut Kontakt mit den Krebsen auf und wurde von diesen ins Innere, zum provisorischen Nest der Krebskönigin eskortiert. Diese ließ sich auf einen Handel mit den "schwächlichen Grünbauchkrabben" ein. Sie erhielten die Erlaubnis, Dinge aus dem angesammelten Schrottberg zu bergen, wenn sie den Berg abtrugen und damit das darunter liegende Nest inmitten des Eissees freilegten.

Die Gruppe machte sich an die Arbeit. Das ging aufgrund der vereisten Oberfläche des Treibgutberges nur schwer vonstatten. Fetzen von Takelage und Segel waren ineinander verheddert. Überall sorgten scharfkantige Plankenstücke und herausragende Nägel für Verletzungsgefahr. Gemeinsam konnten sie aber nach harter Arbeit etliche wertvolle Fundstücke bergen. Darunter ein gekrümmter Assassinendolch aus Obsidian, ein altes Wikingerschachbrett und ein, zwei Gegenstände, die sogar magischer Natur sein könnten. Bevor die Eiszangenkrebse zu aufdringlich wurden, machte sich die Gruppe schnell mit ihren Schätzen davon und kam wieder heil in Skaegh an.

Die nächsten drei Tage verbrachten die Charaktere mit einzelnen Verrichtungen und gingen ihren Interessen nach. Außerdem mieteten sie sich für 1 GS pro Tag in Skaegh ein. Bei ihren Erkundigungen schnappen sie auch einige Gerüchte auf, die Hinweise auf ihr nächstes, lohnenswertes Ziel gaben. Jetzt muss sich die Gruppe entscheiden, wie es weitergehen soll.

Wir steigen wieder am 15ten des Monats Laith in die Handlung ein.