Oshury – Session 16: Flucht unter Verlusten

Oshury – Session 16: Flucht unter Verlusten
Fluchttunnel zum Meer an der Küste bei Claifen


Während Peogyd und Nathanael in die Kulthalle unter der Eidechsenburg vordrangen, hielt Skarild nervös auf der Palisade Ausschau. Siraye war mit ihrem Trupp bereits bedrohlich nahe gekommen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die ersten Reiter das Tor erreichten.

Dwinbar war unterdessen mit den Pferden näher gekommen, entschloss sich ob der herannahenden Truppe von Siraye aber dazu, in Claifen Feuer zu legen, um für Ablenkung zu sorgen. Er steckte einen Stall am Rand des Fischernests in Brand. Im sommerlich warmen Wetter schlugen die Flammen schon bald hoch empor und würden auch vor den angrenzenden Hütten nicht haltmachen. Die Pferde der Gruppe versteckte Dwinbar mehr schlecht als recht in der Nähe, um keine Zeit zu verlieren. Dann eilte er den Hohlweg hinauf den anderen zur Hilfe.

Peogyd war mutig und achtlos durch den rußgeschwärzten Schutzkreis getreten. Kaum zog er an dem Tuch, das die Statue verhüllte, als auch schon eine dämonische Mischgestalt aus Stier und Panther aus der Statuette hervorbrach. Sie stürzte sich auf ihn und schlug mit zwei Tentakeln, die ihr aus der Schulter wuchsen, nach dem Ritter. Durch seine Verletzungen bereits stark geschwächt, konnte er der beschworenen Kreatur nichts entgegen setzen. Eines der maulbewehrten Tentakel schlug an seinem Hals eine klaffende Wunde und brachte ihn zu Fall. Nathanael konnte gerade noch einen Blick auf die enthüllte Statue werfen, sie zeigte eine herrschaftliche, von oben herabblickende Frau in Toga mit abschätzigem Blick, bevor er seinen Gefährten zu Boden gehen sah. Kurzerhand floh der Magier die Treppe hinauf. Dabei stieß er mit Utshru und Kuka zusammen, die, jeweils mit einem schweren Sack voller Beute beladen, die Treppe herabkamen. Mit gewaltigem Lärm gingen sie zu Boden.

Unterdessen sah Skarild keine andere Möglichkeit, als den Fluchttunnel Richtung Meer zu nehmen, durch den zuvor Flint entflohen war. Sie hörte schon von weitem ein Hämmern und das Fluchen des Mannes, der dabei war das Vorhängeschloss eines rostigen Gitters zu bearbeiten, das den Weg nach draußen versperrte. Sie ließ ihre Fackel im Gang zurück, um Flint nicht auf sich aufmerksam zu machen und wartete bis dieser das Schloss aufgebrochen hatte. Als er nach draußen verschwand, hörte sie den Lärm von hinten und ging zu den anderen zurück, um sie nach draußen zu führen.

Den Lärm hörte auch Dwinbar, der zwischenzeitlich die Palisade überwunden hatte und über die Bodenluke in den Kellerraum des Turmes hinabgestiegen war. Ohne zu wissen, wo sich die anderen befanden, machte er sich daran die Bodenluke zu verbarrikadieren. Seine Hoffnung war, damit Sirayes Trupp zumindest für einige Zeit aufhalten zu können. Utshru, Kuka und Nathanael stießen zu ihm. Zuletzt tauchte Skarild bei ihnen auf und gemeinsam wandten sie sich zur Flucht.

Der Tunnel endete direkt an der Steilküste unter der das Meer toste. Ohne eine Wahl zu haben, machte sich die Gruppe an den halsbrecherischen Aufstieg. Skarild ging voran und versuchte, so gut es im Halbdunkel möglich war, den anderen sichere Tritte zu zeigen. Doch Kuka und Nathanael, die gemeinsam einen der beiden Schatzsäcke transportierten, glitten am nassen Felsen aus und stürzten in die Tiefe. Kuka war augenblicklich tot, Nathanael blieb schwer verletzt auf den Steinen des Ufers liegen.

Skarild, Dwinbar und Utshru sahen keine Möglichkeit, dem Magier zu Hilfe zu kommen und flohen weiter zu den Pferden. Im Dunkel der Nacht ließen sie das vom Feuer erhellte Claifen hinter sich und erreichten in den frühen Morgenstunden das sichere Skaegh.

Dort informierten sie als erste die Asja Priesterin Willow O'Hannon und den Dorfältesten Iosaph McPhilipp über die drohende Gefahr. O'Hannon wird alles in ihrer Macht liegende tun, um Siraye Einhalt zu gebieten. Sie kann zwar nur eine kleine Zahl Streitender zusammen stellen, weiß aber um die enorme Gefahr des Dornenhalsreifs. Mit großer Entschlossenheit werden sie und die glühendsten Anhänger der wurzelnden Weide Siraye entgegentreten.

Gemeinsam mit Iosaph suchten sie am nächsten Tag Lufran, die "Fackel der Gleißenden", in der Garnison der Ygtras auf. Ihr Ziel war es, Lufran davon zu überzeugen, seine Soldaten in Richtung Claifen zu schicken. Doch Lufran, beraten durch Hauptfrau Degasi war nicht bereit, seine verbliebene Lanze von 12 Schwertern einer unklaren Gefahr entgegen zu werfen und die Garnison in geschwächter Besetzung zurück zu lassen. Er sagte zwar, recht vage, seine Unterstützung zu, plädierte aber dafür, dass die Charaktere weitere Erkundigungen einholen, Siraye beobachten und ihm berichten sollten.
Auch Dwinbar, der einige Argumente für das sofortige Handeln ins Feld führte, konnte Lufran nicht umstimmen. Er wird erst tätig werden, sollte sich die Gefahr als real herausstellen. Für ihn ist sie nur eine von mehreren, darunter die Grauen Reißzähne des Neuntöterwaldes und die Machenschaften des Al-Nagi Konsortiums, das sich in Skaegh ausbreitet.

Cautes, einer der beiden Fackelträger und Diener Lufrans, meldete sich plötzlich zu Wort. Besorgt fragte er nach dem Verblieb Nathanaels. Offenbar ging seine romantische Zuneigung für den Magier über die Grenzen der Beherrschungsmagie hinaus. Voller Sorge platzte es aus ihm heraus, dann fasste er sich wieder und verstummte unter dem irritierten Blick Lufrans. Das könnte noch ein Nachspiel haben.

Mit einem sichtlich verärgerten Iosaph verließen Dwinbar und Skarild die Ygtras Garnison. Er bot an, einen Trupp waffenfähiger, wenn auch unerfahrener KämpferInnen unter den Skaeghern zusammen zu stellen. Diese könnten die Gruppe unterstützen, falls von Siraye Gefahr für Skaegh ausgehen sollte.

Dwinbar bat Willow O'Hannon Utshru unter die Lupe zu nehmen, da er befürchtete, der Goblin könnte weiterhin unter dem Einfluss Sirayes stehen. Die Ergebnisse abwartend, muss die Gruppe nun über ihre nächsten Schritte beraten.