Oshury – Session 5: Opfer & Gaben

Oshury – Session 5: Opfer & Gaben
Welche dämonischen Gottheit versuchen diese Opfergaben milde zu stimmen?

Die Zeit bis zum 1ten Thelgehem (Juli) verbrachten die Charaktere mit unterschiedlichen Studien und Aktivitäten.

Nathanael der Magier deutete die Zeichen, die er im Steinbruch von den großen Basaltbrocken abgemalt hatte. So fand er heraus, dass sie Teil einer erdmagischen Verankerung sind, die in Form eines Portals einmal aktiv gewesen sein mag. Eventuell lassen sich die im Steinbruch verteilt liegenden Stücke zu einem uralten Portal zusammen setzen. Parallel laufen die Bauarbeiten für das Kuriositäten-Museum weiter.

Ithil der Elf ließ sich mit den zahlreichen Kindern in Skaegh ein, fühlte sich dann aber bald genervt von ihren Fragen und Aufdringlichkeiten. Mit seiner Suche nach Siraye kam er noch nicht richtig weiter.

Grolak der Goblin verteilte weiter freigiebig Essensgeschenke an die Dörfler, die vor allem bei den Kindern gut ankamen. Damit konnte er sein Ansehen bei den kleinsten Bewohner Skaeghs weiter stärken. Des weiteren gab er die Errichtung eines Trainingparcours in Auftrag, der auch anderen offenstehen soll.

Poegeth, der angehende Ritter überwachte den voranschreitenden Bau des Langhauses seiner Familie. Daneben entsteht eine Unterkunft für Wohnungslose, die bei dem Platzmangel in Skaegh dringend gebraucht wird.

Und dann stieß noch einer Neuer, der Zwerg Dwinbar, zur Gruppe. Er wurde nach Oshury verbannt, nachdem ihm als Baumeister im Zarenreich unterstellt worden war, er hätte sich an einer Rebellion, vielleicht sogar am Ruf nach höheren Löhnen, beteiligt.

Als heutiges Ziel wurde die weitere Erkundung der Höhle im Steinbruch ins Auge gefasst. Doch bevor es losgehen konnte, versuchte die Gruppe, geführt durch Pheogeth, den Kopf der Haube, der immer noch in Grolaks Sack liegt, unters Volk zu bringen. Sie sprachen bei Lufran, dem Strahl der Gleißenden Ygtras vor. Außer dem Versprechen, dass sich Lufran erkundigen sie morgen noch einmal empfangen würde, konnten sie dort aber nichts erreichen. Die Sache stinkt langsam sehr zum Himmel.

Über die Wiesen Skaeghs ging es dann zum Steinbruch, dessen Ort dieses Mal bekannt war. So erreichten sie gegen Mittag die Senke und machten sich direkt daran, die Arbeiterhütte näher zu untersuchen. Dwinbar kroch durch das Labyrinth der Werkzeuge bis nach hinten vor, wo er eine Tür zu einem kleinen Aufenthaltsraum fand, den die Arbeiter früher nutzten. Ein ziemliches Durcheinander empfing ihn auch dort, doch seine Suche brachte schließlich einen Sprengschuh zutage, mit dem gezielt Sprengungen im Steinbruch vorgenommen werden können.

Dann ging es weiter zu Höhle, die Dwinbar und Pheogeth über das immer noch herabhängende Seil als erste erreichten. Die Gruppe hatte Brotkuchen als Opfer für die aufgestellte Schale mitgebracht und gab direkt eine größere Menge davon hinein. Tatsächlich öffnete sich das Tor. Nathanael ging diese Mal voran, schnitt sich im Dunkel aber direkt die Hände im engen Gang hinter der Falltür auf. Während Nathanael von Ithil verbunden wurde, nahm der Pegel in der Opferschale kontinuierlich ab. Gerade als Dwinbar und die anderen eine Stütze aus Grabwerkzeugen unter der Tür errichtet hatten, knallte diese mit enormer Wucht wieder von oben herab und zerschmetterte alles unter sich. Werkzeugsplitter fetzten durch die Höhle.

Die Opferschale war jetzt wieder leer und Nathanael entzifferte eine Inschrift an deren Innenseite, die in Gizzoth, der alten Schrift der Dämonen und ihrer Diener geschrieben war:

Gib von dem, wonach es Dich giert und mein Schlund wird sich für Dich öffnen!

Jetzt versuchte Grolak mit dem, was für ihn köstlich ist, sein Glück. Er gab eine gute Hand voll Maden, die sich am abgetrennten Unterleib des Zwergen labten, in die Schale. Worauf aber ein angewidertes Würgen erklangt. Immerhin hatten sie die Aufmerksamkeit von irgend Etwas geweckt.

Nächster Versuch. Mit weiteren Brotkuchen und dem guten elfischen Whisky von Ithil konnte die Gruppe das Tor öffnen. Dabei war ein genussvolles Schmatzen zu hören. Pheogeth kroch mit der Fackel voraus in den Gang. Nach einigen Metern öffnete sich ein Tor vor ihm und gab den Blick auf einen mit mattem Licht erleuchteten Raum frei. Nach und nach krochen auch alle anderen nach hinten. Nur Nathanael blieb in der vorderen Höhle, um gegebenenfalls die Opferschale wieder füllen zu können. Hier hätte ihnen ein angeheuerter Helfer gute Dienste geleistet.

Der Raum wird dominiert von einer spindeldürren, dämonischen Statue aus Bronze, von der das matte Leuchten ausgeht. Ihre vier Gesichter schauen je in eine der Himmelsrichtungen. Dort steht jeweils eine schlanke, schwarze Säule vor je einem Tor. Die bisher nicht passierten Tore sind anders konstruiert als die Falltür. Schwere Kegel aus Stein wölben sich etwas in den Raum und müssen in ihrer Achse gedreht werden, um den Weg nach hindurch zu öffnen.

Auf den vier Säulen saß jeweils ein spatzeneigroßer Edelstein: Diamant, Rubin, Smaragd, Saphir. Rechts neben dem Durchgang, durch den sie den Raum betreten hatten, lag zusammengekrümmt eine noch lebende Gestalt: Eine blondhaarige Frau, die verzeifelt nach ihrem Vater rief, als Pheogeth zu ihr trat. Es beruhigte sie etwas, als er ihr die Hand gab. Links neben dem Durchgang lag der abgehakte Oberkörper des Zwergen. Weiter hinten bei der Säule vor dem Osttor lag eine weitere, menschliche Gestalt auf dem Boden: Wie Dwinbar herausfand, hatte er wohl versucht die Säule zu erklettern und war dabei an Händen und Füßen verkohlt worden.

Grolak fackelte nicht lange und schoss die vier Edelsteine herab. Beim Aufsammeln durchfuhr in aber eine unbeschreibliche Gier. Hastig brachte er seine neuen Schätze in seinem Rucksack in Sicherheit. Die Untersuchung der Statue erbrachte derweil, dass, was oben in eines der geöffneten Mäuler hinein geworfen wird, verschwindet und offenbar unten im "Bauch" der Statue ankommt. Erstaunlich war nur, dass dort wo der Bauch der Statue sein sollte ein rundes Loch klaffte, durch dass man zwar in einen höhlenartigen "Bauchraum" schauen konnte, aber gleichzeitig auch Dinge von der einen zur anderen Seite durchschieben konnte.

Statt zu versuchen, die Tore mit den Edelsteinen zu öffnen, schnitt Grolak dem toten Menschen kurzerhand einen Finger ab und warf ihn in des Maul, das zum Tor in der Westwand zeigte, wo auf der Säule zuvor der Diamant prangte. Die Kegeltür begann sich zu drehen und Pheogeth schlüpfte als erster in den Freiraum hinein, der sich zeigte und verschwand mit der sich drehenden Tür nach hinten. Dwinbar schloss sich im kurze Zeit später an. Vor ihnen öffnete sich ein Gang, der auf der rechten Wand ein großes Fresko zeigte. Darauf wurde ein Mensch zwischen übergroßen Mühlsteinen zermalmt. Darunter eine Inschrift in Gizzoth, die leider nur Nathanael lesen kann, der draußen bei der Opferungsschale blieb. Weiter hinten im Dunkel des Ganges sind mühlsteinartige Graniträder zu erkennen, die rechts und links des Ganges an hölzernen Achsen an der Decke verankert sind.

Die Gruppe beschloss erst einmal nach Skaegh zurück zu kehren, um die völlig entkräftete Frau, die sie gerettet hatten und deren Name Eisto ist, in Sicherheit zu bringen. Mit dem festen Vorhaben schon bald mit weiterer Ausrüstung und angeheuerten Helfern wieder zu kommen.